🦦 Otter ziehen souverän ins Viertelfinale ein und krönen ein außergewöhnliches Jahr

Mit einem 19:28-Auswärtssieg bei Union Chemnitz II erfüllen die Männer des HC Pleißental ihre Pflichtaufgabe im Achtelfinale des Regionspokals souverän und feiern zugleich den achten Sieg in Folge. Der Erfolg markiert nicht nur den Einzug ins Viertelfinale, sondern bildet auch den sportlich starken Schlusspunkt eines außergewöhnlichen Kalenderjahres.

📈 Von Rückschlägen zur Siegesserie

Nach einem vielversprechenden Saisonstart mit zwei Siegen mussten die Otter früh zwei bittere Rückschläge hinnehmen. Die Niederlagen gegen den ZHC Grubenlampe II und insbesondere gegen die HSG Sachsenring erwiesen sich rückblickend als unnötig – gerade die Punkte gegen Sachsenring könnten im Meisterschaftskampf noch einmal Gewicht bekommen. Doch die Mannschaft fing sich eindrucksvoll, stabilisierte sich und startete eine beeindruckende Serie, die lediglich im Sachsenpokal gegen den höherklassigen ESV Lok Dresden unterbrochen wurde.

In der Regionsoberliga blieb der HC Pleißental seither makellos, feierte die Herbst- bzw. Wintermeisterschaft und wurde für diese Leistungen sogar als „Mannschaft des Jahres“ der Stadt Werdau ausgezeichnet. Die offizielle Ehrung folgt im Januar – passenderweise in der Stadthalle Pleißental in Werdau.

🚀 Frühe Weichenstellung nach taktischer Anpassung

In Chemnitz gestaltete sich die Anfangsphase zunächst ausgeglichen. Bis zum 3:3 konnten die Hausherren mithalten, ehe das Trainerteam der Otter früh reagierte. Eine taktische Auszeit, verbunden mit einer Umstellung der Angriffsformation, stellte die Chemnitzer vor zunehmend größere Probleme.

Der HC Pleißental setzte sich binnen weniger Minuten auf 5:10 ab, woraufhin Union-Trainer Elias Koschwitz seinerseits zur Auszeit griff. In den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit wurde das Spieltempo etwas zäher, der Spielfluss stockte phasenweise – dennoch gingen die Otter mit einer verdienten 9:13-Führung in die Kabine.

💪 Defensive erneut das Fundament

Zu keinem Zeitpunkt hatte man aus Sicht der Otter das Gefühl, dass die Partie noch einmal kippen könnte. Zwar erlaubte man sich in der zweiten Halbzeit phasenweise etwas zu viel Lockerheit, insbesondere bei Einläufern über die Außenpositionen, doch insgesamt blieb die Kontrolle jederzeit erhalten.

Die Pleißentaler Defensive stellte Union Chemnitz bewusst clever. Viele Angriffe der Gastgeber endeten in schweren Rückraumwürfen oder technischen Fehlern bei Pässen an den Kreis und auf die Außen. Genau daraus schlugen die Otter Kapital und kamen immer wieder zu einfachen Toren über das Tempospiel.

😮‍💨 Offensive noch ausbaufähig – aber effizient genug

Im Angriff ließen die Otter erneut einige Chancen liegen. Drei bis vier zusätzliche Treffer wären möglich gewesen, insbesondere wenn man in manchen Situationen geduldiger im Positionsspiel agiert hätte. Dennoch blieb die Mannschaft ruhig, spielte ihre Angriffe konsequent zu Ende und ließ sich auch durch kleinere Fehler nicht aus dem Konzept bringen.

🧠 Mentale Stärke trotz schwieriger Trainingswoche

Die Voraussetzungen vor dem Spiel waren alles andere als optimal. Viele Spieler konnten unter der Woche krankheitsbedingt nur eingeschränkt trainieren. Entsprechend fehlte in manchen Abläufen die letzte Selbstverständlichkeit. Umso bemerkenswerter war die Ruhe und Abgeklärtheit, mit der die Otter den Pokalcharakter der Partie annahmen und über 60 Minuten konzentriert agierten.

❄️ Verdiente Pause – harter Januar voraus

Nach intensiven Wochen mit Ligabetrieb und zwei Pokalwettbewerben kommt die Weihnachtspause zur richtigen Zeit. Ein bis zwei Wochen aktive Erholung, Abstand vom Handball und Zeit zum Durchatmen sollen neue Energie für die Rückrunde liefern.

Diese beginnt direkt mit einem echten Kracher: BSG Wismut Aue, aktuell ärgster Verfolger mit nur zwei Minuspunkten Rückstand, wartet auf dem Zeller Berg. Dort wird das volle Leistungspotenzial nötig sein, um den Abstand auszubauen. Andernfalls droht ein enger und nervenaufreibender Meisterschaftskampf bis zum Saisonende.

🥇 Viertelfinale und Tabellenführung als verdienter Lohn

Mit dem Einzug ins Viertelfinale des Regionspokals verfolgen die Männer des HC Pleißental weiterhin das Ziel der Titelverteidigung. Dass der HC Pleißental allerdings auf Tabellenplatz eins der Regionsoberliga überwintert, übertrifft alle Erwartungen vor Saisonbeginn. Ziel war es, sich in der oberen Tabellenhälfte zu etablieren – die Tabellenführung ist daher ein klarer Beleg für die kontinuierliche Entwicklung der vergangenen Monate. Nach aktuellem Stand sind die Otter aufstiegsberechtigt für die Verbandsliga, auch wenn der Fokus klar auf der bevorstehenden Rückrunde liegt.

Die größte Konstante bleibt dabei die Abwehr. Nie kassierte der HCP mehr als 29 Gegentore, im Schnitt stehen 22,8 Gegentore pro Spiel zu Buche – Ligabestwert. Während die Defensive schon immer das Prunkstück war, entwickelte sich zuletzt auch die Offensive stetig weiter. Die bessere Chancenverwertung macht den HC Pleißental aktuell zu einem der komplettesten Teams der Region.

❓ Quo vadis, HC Pleißental?

2026 hält eine intensive Rückrunde bereit. Ein drittes Mal in Folge an der Tabellenspitze zu stehen wäre überragend – bleibt aber vorerst ein Traum. Mit Aue, Claußnitz und Zwickau warten im Januar absolute Schlüsselspiele. Gelingt es den Ottern, diese erfolgreich zu gestalten, wäre ein großer Schritt Richtung Verbandsliga getan.

Ob Aufstieg oder nicht: Das Thema bleibt präsent – auch in Gesprächen mit Spielern und Sponsoren. Die Verbandsliga würde sportlich wie finanziell neue Anforderungen mit sich bringen. Der HC Pleißental geht diese Zukunftsfragen mit Realismus, aber auch mit berechtigtem Selbstvertrauen an.

Für den HCP spielten:

Tor: Leschak (3 Paraden – 0/2 7m), Kropp (0 Paraden – 1/2 7m)

Feld: Büttner (3), Berkmann (1), Popp, Kretzschmar (7), Möckel (2), Pflug (1), Nowak (6), Starke (3), Kreß, Adamczewski (1), Gottwald (3 – 2/2 7m), Mai (1)